Audioreferenzpegel (Projekteinstellungen)

  • Hier stellst Du den dB-Wert ein, der dann im Audiomixer als 0 herangezogen wird, wenn Du den Audiomixer von ''Volle Skalierung' auf 'Audioreferenz Skalierung' setzt.


    Beispiel: Generiere einen Farbbalken mit -12dB. Steht der Audiomixer auf 'Volle Skalierung', dann ist eben auch die Anzeige bei -12dB. Stellst Du in den Projekteinstellungen den Audioreferenzpegel auf -12dB und den Mixer auf 'Audioreferenz Skalierung', dann landet die Spitzenwertanzeige beim Abspielen des Balken bei 0dB. -12dB ist so Dein neuer 'Null-Punkt'.

  • Und wofür ist das Pegelverstellen gut? Ich weiß wohl, dass Consumergeräte bei doppelter 0db-Aussteuerung von einem Overflow ausgehen und Müll spielen können. Dafür sollte man meines Wissens nach mit -3db aussteuern. Wofür ist den der Rest -12, -18, -20 ?


    Teilweise kann man da mit einem Brickwall Limiter drangehen, um ein optimales Ergebnis zu erhalten.


    Gruss
    Marcus

  • Also ich habe mal einen Beitrag bei den Sendern angeboten, die hätten gerne ihr Material bei -9dBFS gepegelt. Ob Werbung lauter gepegelt wird, oder sie Sender selber Hand anlegen weiß ich nicht. Ich habe mit den Nachrichtenleuten gesprochen um ein Footageband anzubieten.


    Des weiteren sieht es wohl so aus, das Anloges Material bei -9dB gepegelt wird und digitales bei -18dBFs das hat was mit verhalten von Überschwingern bei der A/D-Wandlung beim Pegeln zu tun soweit ich weiß.


    Ist aber ehrlich gesagt nicht so mein Fahrwasser, wer's besser beschreiben kann möge dies tun. Ich lern' gern was zu :)

    In a world without walls and fences, who needs Windows and Gates? :esel:


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  • Dieses Feature andert den Pegel nicht. Bietet aber die Möglichkeit den Referenzpunkt zu verschieben. Dieses Feature ist insofern von Nutzen, als der Komfort beim Ablesen des Audiopegels visuell an drei verschieden Standards angepasst werden kann.


    .

  • ... wobei unbedingt noch erwähnt werden muss, dass der Meter allein nicht zum Skalieren geeignet ist.


    Damit wäre dann wohl alles gesagt was der zukünftige Profi im zukünftigen Berufsleben als Ingenieur braucht.


    Ich Grüsse euch mit dem alten Rundfunk-Gruss:


    "Holo-loli, hala-la-li, gestern wusste ich noch nicht wie man Ingenieur schrebt, aber heute bin ich selber einen"



    .

  • Hallo,


    kann es also sein, dass es nicht unbedingt 0dB ist, was bei dem Masterausgang als 0dB erscheint? Ich habe auf diese -6, -9 usw. Werte gar nicht geachtet... Oder ist es so, dass wenn ich mit dem Regler - bei dem MasterOutputmeter - 0dB einstelle, ist es wirtklich 0db. Die anderen, vordefinierten Werte sind einfach als Hilfe bei dem Ablesen von Bedeutung, oder?


    Gr. I.

  • Wenn in den Projektsettings 0dB steht und im laufenden Projekt ein Pegel bis 0 geht ist er defakto NULL.
    Wenn du -12dB in den Settings einstellst dann ist bei "voller Skalierung" nicht über -12dB auzusteuern. Stellst du auf "Referenz" um ist gegen Null auszupegeln, weil dies jetzt deine neue Referenz ist:


    Bsp.:
    Erzeuge einen 100/75 Balken mit -12dB und schaue die die Pegel bei NULL bzw. -12dBn den settings und beim Audiomixer mit referenz und voller skalierung an.

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  • Sehen ist verstehen!


    Bei K-20 hast du 20 dB headroom, oder in anderen Worten, der Referenzpunkt Null ist bei -20dB RMS. Diese Skale benutzt man für DVD-VIDEO


    Bei K-14 hast du 14 dB headroom, oder in anderen Worten, der Referenzpunkt Null ist bei -14dB RMS. Diese Skale benutzt man für Pop Musik


    Bei K-12 hast du 12 dB headroom, oder in anderen Worten, der Referenzpunkt Null ist bei -12dB RMS. Diese Skale benutzt man für Fernseh-Tapes.


    Sagen wir du arbeitest an einem Projekt für eine DVD-VIDEO, dann wählst Du die K-20 Skala, und Du siehst das du im Standardbereich bist wenn der Durchnittspegel sich um 0 herum bewegt.


    Je nachdem was du produzierst, benutzt Du die betreffende Skala die dem Standard entspricht.


    .

  • Hallo,


    es ist ganz gut mit dieser Grafik. Jetzt werde ich wohl eine riesige Dummheit fragen: Bitte aber doch um Antwort, damit ich in diesem Zustand nicht mehr weiterleben muss :)


    Was hat dieses Referenzpegel mit diesen Balken zu tun? Ich habe mich mit diesen Balken bisher nicht zu oft befasst. Ich habe aber immer den Eindruck gehabt, dass sie irgendwie mit Videosignal zu tun haben. Jetzt get es -mit diesen -6-20dB um den Ton, oder?


    ---------------------------
    Bsp.:
    Erzeuge einen 100/75 Balken mit -12dB und schaue die die Pegel bei NULL bzw. -12dBn den settings und beim Audiomixer mit referenz und voller skalierung an.
    ---------------------------
    ?????????????


    Verstehe ich sonst richtig, dass die folgenden zwei Arbeitsweisen im Grunde genommen dasselbe Ergebnis liefern:


    Projekteinstelleung: 0dB / Master-Regler: -20dB


    und


    Projekteinstellungen: -20dB / Master-Regler: 0dB


    Richtig?


    Warum sind die Headrooms sonst so unterschiedlich? Wenn der Ton richtig (nicht übersteuert) produziert wurde, müsste der Ton überall ok sein. Die Lautsprecher der Endgeräte (Egal ob der Ton von einem DVD-Player oder vom Fernsehsignal kommt) sind für jegliche Ton-Quelle geeignet. Oder verstehe ich etwas absolut falsch?


    Gr. I.

  • Hallo,


    bitte nicht falsch verstehen. Der Ton am Ausgang wird hier überhaupt nicht beeinflusst (nicht lauter oder leiser), egal welchen Referenzpegel man auswählt.


    Nur das VU Meter (Menü Ansicht - Overlay - Status) zeigt Ihnen eine Übersteuerung früher an, wenn Sie im Audio Mixer (im Mixer Menü rechts oben) die Audio-Referenz-Skalierung anstelle der standardmäßigen "vollen Skalierung" gewählt haben.

  • Danke für die "Korrektur"


    Das ist also ein "optische" Hilfe fürs Ablesen der möglicher Übersteuerung, oder?


    Noch eine Frage zum Thema "Headroom":


    Soweit ich meine bisherige Produktionen einschätze, wäre -20dB bei DVDs ziemliche leise gewesen. Je nach Gefühl habe es immer zwischen -3 und -10 gemacht. (ziemlich professionell, oder...:-))


    Wenn ich jetzt diesen Standard -20 dB (für Peak) einführen möchte, müsste ich wohl die Durchschnittslautstärke - wohl mit einem Kompressor - mit 15-20 dB erhöhen, damit der Ton für den "Endverbraucher" nicht als zu leise erscheint.


    Ich nehme es so an, dass es wohl kein großer Fehler ist, Kompressor so radikal einzusetzen. Ist es richtig?


    Gr. I.

  • Zitat

    Original von istvanDas ist also ein "optische" Hilfe fürs Ablesen der möglicher Übersteuerung, oder?


    Ja, es erhöht den visuallen Komfort. Nicht wirklich zum Ablesen einer Übertseuerung, eher um die Durchschnitts-Lautstärke im Blickfeld zu habent wirklich.



    Das gepostete Bild ist eine dB RMS Darstellung.


    Du aber sprichst von -20.0 dB Peak, dann wäre der Ton wirklich zu leise.


    Wenn der Meter -20.0 dB RMS anzeigt, ist der Peakwert bei -7.0 dBFS Peak.


    Die maximale Lautstärke einer DVD-VIDEO ist etwa -13.0 dB RMS / -3.0 dBFS Peak bei DD Dolby Digital 2.0 und 5.1. Bei PCM 48k kann er auch bis 0.01 dBFS Peak gehen.


    .

  • Hallo Editamelc,


    danke für die Bemerkungen. Da die theoretischen Grundlagen bei mir völlig fehlen, würde ich noch um "Bestätigung" bitten, ob ich es richtig verstehe:


    Das weiß ich schon, dass es viele "dB-Werte" gibt. Könnte man also das "RMS" als Durchschnittslautstärke bezeichnen und "dBFS" als maximale Lautstärke (Peak). Es klingt wohl sehr unprofessionell :-). Welcher Wert wird aber von dem Master-Ausgangsmeter von Edius angezeigt? Ich bin immer davon ausgegangen, dass der Peak-Wert bis zu 0 dB geht, wenn ich den Regler zu 0 dB einstelle. In wenigen Fällen, wenn ich auf Headroom geachtet habe, habe ich immer mit diesem "Masterregler" gespielt.


    Sollte ich also auch auf diesen "dBFS"-Wert achten müssen, bräuchte ich eine Anzeige in Edius. Oder kann man die "dBFS"-Werte von "RMS" irgendwie kalkulieren oder ableiten?


    Mein Ziel wäre natürlich, dass meine "Produktionen" den unterschiedlichen Standarden entsprechen.


    Gr. I.

  • Moin,



    Zitat

    Original von istvan
    Das weiß ich schon, dass es viele "dB-Werte" gibt. Könnte man also das "RMS" als Durchschnittslautstärke bezeichnen und "dBFS" als maximale Lautstärke (Peak).


    Wie kompliziert darf eine Anwort denn werden?
    Wenn wir von verschiendenen "dB-Werten" reden, ist es auch wichtig, das Grundverständnis dessen, was sich dahinter verbirgt und was damit ausgedrückt wird zu haben.


    Zunächst mal bedeutet die Bezeichnung RMS lediglich, dass Du es mit einem quadratischen Mittelwert (Root Mean square) zu tun hast.
    Das ist so ähnlich, wie bei Leistungsangaben ein Effektivwert, nur dass er sich in diesem Fall auf ein rosa Rauschen bezieht und nicht auf einen Sinus.


    Die Bezeichnung dB bezeichnet ein Maß, ist also keine Maßeinheit wie Watt oder Millimeter o.ä.
    Genaugenommen handelt es sich in seinem Ursprung um ein Dämpfungsmaß.


    Damit werden Pegel ausgedrückt, die über einen Logarhitmus in ein Verhältnis gesetzt werden können, obwohl sie u.U. vollkommen unterschiedliche Dimensionen haben.
    Eine Veränderung von z.B. 3 dB bedeutet bei Leistungsangaben eine Verdopplung der Leistung.
    Eine Leistung von 1000 Watt um 3 dB zu erhöhen ergibt also 2000 Watt.
    Habe ich nur eine kleine Quäke von 2 Watt und erhöhe den Pegel um 3dB, werden nun 4 Watt abgegeben.
    Obwohl ich also einmal eine Leistungssteigerung von 1000W und einmal um 2W vorgenommen habe, wurden beide Male die Pegel um 3 dB erhöht.
    Ein Pegelmaß ist demnach einheitenlos.
    Ein Pegel von 0dB bedeutet eine Verstärkung von 1, das heißt, das Eingangssignal wird gegenüber dem Ausgangssignal weder gedämpft noch verstärkt.
    Woraus sich schon erkennen lässt, dass das dB immer ein Verhältnis angibt zwischen einer Eingangs- und einer Ausgangsgröße und immer auch diese beiden Werte braucht
    Um eine solche Rechnung durchzuführen lautet die Formel (bei Leistungen) wie folgt:
    L= 10*log (P1/P2)


    Um nun aber dennoch die Möglichkeit zu haben, eine Maßeinheit wiederzugeben, bedient man sich fester Bezugsgrößen an Stelle von P2.
    Da kommen unsere dBFS und dBu ins Spiel. Ersteres bedeutet nämlich schlicht dB Full Scale.
    Hier werden also die Pegeländerungen auf den genannten Wert bezogen.
    Full Scale bedeutet hier einfach, dass damit der höchstmögliche digitale Wert erreicht wird.
    Der Wert 0dbFS bedeutet hier, dass das volle digitale Signal anliegt, also Höchstwert.
    Somit erklären sich auch die genannten -18dB Nennpegel für Sender:
    Der Unterschied zwischen Nennpegel (RMS) und Maximalpegel (0dBFS) muss 18 dB betragen.
    Ich muss also meinen Nennpegel (idealerweise mit einem rosa Rauschen) 18dB unterhalb des Maximalwertes einstellen, so dass dem Studio ein Headroom von 18dB zur Verfügung bleibt.


    Bei analogen Signalen ist das Maß btw. auch nicht einfach nur dB sondern dBu, also ein Spannungspegel. Bezogen wird sich dabei auf eine Spannung von 0,7746Volt.
    Hier gilt zu beachten, dass eine Verdopplung des Signales erst bei 6 dB Pegeländerung erreicht wird.
    Oder z.B. dBm, bei denen die Bezugsgröße 1 mW ist.
    So kann ich also beliege Dimensionen in leicht skalierbare und überschaubare Größen umrechnen.
    Ein Pegelwert von 30dBm bedeutet z.B. eine Leistung von einem Watt, 60dBm dagegen sind bereits 1000 Watt, also 1KW.


    Ich weiß, das ist zum einen erstmal verwirrend und hilft Dir hier speziell bei Deinen Einstellungen auch nicht weiter, hilft aber vielleicht beim grundsätzlichen Verständnis dessen, worüber hier geschrieben wird.


    Dann noch ein Wort zu den genannten Aussteuerungsreserven (Headroom) für die Sender:
    Mit den -18dBFS für digitale Anlieferung bin ich einverstanden, nicht aber mit den -9 dB für analoge Daten.
    Wenn, dann sind es -9dBu, nicht aber nur dB. Analoge Bänder werden m.W. nach immer noch auf Spannungen gepegelt. Hat sich da was geändert?
    (Hat die ARD nicht überlicherwese -3dBu im Plfichtenheft?)


    Viele Grüße
    Marcus
    Edit:
    Sollte ich in der Eile jetzt selber was verdreht oder falsch wiedergegeben haben, bitte ich um Korrketur, ich habe dafür jetzt nicht extra nachgeschlagen)

    Der Propeller eines Flugzeuges ist nichts weiter, als ein überdimensionaler Ventilator, der den Piloten im Fluge kühlt: Hört der Prop auf zu drehen, fängt der Pilot an zu schwitzen . ;) :]

    Einmal editiert, zuletzt von its-magic ()

  • Hallo Marcus,


    danke sehr für die Erklärung. Na ja, die Frage ist wirklich komplex. Mit jedem Schritt weiß man aber mehr...


    Ist es dann richtig, dass die von Edius angezeigte Pegel beim digitalen Material immer als dBFS betrachtet werden muss, bei Analogen aber dBu? Oder nach Capturing gilt alles als dBFS.


    Welcher Wert von Edius angezeigt? Nach der Erklärung sollte es eigentlich dBFS sein, oder?


    Gr. I.